Honigwissen

Der Honig nimmt unter allen Lebensmitteln eine Sonderstellung ein.

So handelt es sich doch eigentlich um ein pflanzliches Produkt (den Nektar), das von Tieren, und noch dazu von Insekten, weiterverarbeitet und in eine haltbare Form gebracht wird. Geradezu unvorstellbar ist der Aufwand, den die Tierchen aufbringen müssen um ein Glas Honig zu füllen: Ca. 40 – 100 000 mal fliegen sie aus und legen dabei insgesamt eine Strecke zurück, die mehrmals um den Äquator reichen würde. Also – Genießen Sie Ihren Honig mit Respekt!

Heilkräfte aus dem Honig

Zur Haltbarmachung fügen die Bienen dem Honig verschiedene Substanzen zu, die eine Vermehrung von Keimen unterbinden. So ist die positive Wirkung von Honig z.B. bei Husten und Halsschmerzen allgemein bekannt. Wenn Sie mich fragen, ist Honig eher ein Genußmittel, wenngleich ein besonderes. Bis zu 24 verschiedene Zuckerarten kommen im Honig vor. Die Pflanzen von denen er stammt geben ihm ihr besonderes Aroma mit. Doch nicht nur das: Letztendlich wird der Nektar aus dem Pflanzensaft gebildet, der dazu mit Zucker angereichert wird. Der Pflanzensaft enthält dabei all die wertvollen Inhaltsstoffe der Ursprungspflanze, nicht nur die Aromastoffe, sondern zahlreiche sogenannte sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe wie zum Beispiel Polyphenole. Diese Stoffe schützen die Pflanze zum Beispiel vor Keimen, Fraßfeinden oder UV-Licht, ermöglichen besondere Stoffwechselleistungen und sind letztendlich auch für die physiologische Wirkung der Heilkräutern verantwortlich. Dieser besondere Saft wird nun in mehreren Schritten angereichert und eingedickt bis daraus, als Krönung dieses kleinen biotechnologischen Wunders, Honig entstanden ist.

Hilfe, mein Honig ist steinhart – was tun?

Mit der Zeit kristallisiert jeder naturbelassene Honig weiter aus und wird fest. Wie fest er letztendlich wird, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab und ist bei der Abfüllung nicht immer vorherzusehen. Die Bandbreite reicht von schmalzig-festen Honigen, die sich dennoch streichen lassen, bis hin zu betonartig harten Honigen, denen man nur noch mit einem guten Messer beikommt. In letzterem Fall kann man sich mit einen kleinen Trick behelfen, um den Honig wieder dauerhaft weich zu bekommen: Das Honigglas für ca. eine halbe bis dreiviertel Stunde in den Backofen bei 50°C Umluft stellen. Keine Sorge, der Honig im Glas erreicht dabei lange nicht die Temperatur des Ofens. Der Honig soll solange im Ofen bleiben, bis er antaut und weich wird (nach den ersten 20min regelmäßig überprüfen). Allerdings soll er sich noch nicht verflüssigt haben. Sobald der Honig weich, aber noch nicht flüssig ist (Er hat dann ca. 30°C), das Glas herausnehmen und den Honig mit einem Teelöffel für ca. eine Minute schnell umrühren. Dann den Honig kühl stellen und sobald er Raumtemperatur erreicht hat, das Rühren noch einmal wiederholen. Der so gerührte Honig bleibt nun dauerhaft weich.

Kaffee und Honig paßt nicht zusammen?

Geht doch! Man muß nur die richtige Sorte nehmen. Wer schon zuviel Vielblütenhonig aus dem Supermarkt gegessen hat ist oft der Ansicht, daß er sich wegen seines dominanten Eigengeschmacks nicht gut mit anderen Lebensmitteln mischen läßt. Ich esse den Honig nur selten auf dem Brot. Hier ein paar Anregungen zum Ausprobieren: Kaffees nach italienischer oder österreichischer Machart verfeinert man am besten mit einem Löffel Löwenzahn- oder Frühjahrsblütenhonig. Dessen Karamellaroma ergänzt sich mit dem intensiven Kaffeegeschmack hervorragend. Mein persönlicher Favorit ist ein guter Brühkaffee mit Lindenhonig. Die fruchtigen Aromen der beiden Genußmittel harmonieren perfekt. Lindenhonig paßt auch gut zu deutschem Espresso (100% Arabica). Auch in selbstgemachten Limonaden und zu Fruchtdesserts macht sich der Lindenhonig wegen seines fruchtig-zitronigen Aromas gut. Waldhonig paßt tatsächlich nicht in den Kaffee. Dafür in den Yoghurt und zu weiteren Milchprodukten (hervorragend: zu Nußeis). Zum Süßen von leichten Desserts und Kuchen würde ich milde, blumige Sorten empfehlen, wie z.B. Frühjahrsblütenhonige, Cremehonig oder Akazienhonig.